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Info
Einsatz Unwetter
Datum 27.06.2001 (Mittwoch)
Uhrzeit 20:36
Wo Sommerhalde

Beschreibung
Bilanz zu den Unwettern vom Mittwoch abend:

15 Gemeinden ohne Strom

Liestal/Langenbruck
Nach den heftigen, mit äusserst intensiven Niederschlägen verbundenen Gewittern im Oberen Kantonsteil des Kantons Basel Landschaft hat
sich die Situation in den am meisten betroffenen Gebieten bereits im Verlauf der Nacht weitgehend stabilisiert und normalisiert.

Am Mittwoch abend nach 22.00 Uhr ging auf der Alarmzentrale der Polizei Basel-Landschaft die Anzahl der Meldungen stark zurück. Zuvor
waren zwischen 18.00 und 22.00 Uhr rund 50 Notrufe eingegangen. Die vorü-bergehend gesperrten Strassenabschnitte (keine wichtigen
Achsen) waren bereits in der Nacht wieder normal befahrbar. Total standen im gesamten Kantonsgebiet bis tief in die Nacht mehrere 100
Feuerwehrkräfte und Zivilschützer im Einsatz.

Einige Details:

Klar am stärksten betroffen vom Unwetter war die Gemeinde Langenbruck. Insgesamt standen zwischen 18.00 und 24.00 Uhr rund 35 Feuer-
wehrleute und Zivilschützer im Einsatz, um ca. 10 überschwemmte Keller, die Hauptstrasse, die Bennwilerstrasse sowie vor allem die Dorfturn-
halle von den Wassermassen und dem Schlamm zu befreien. Im weiteren musste ein Bachbett gereinigt werden. Die teilweise nussgrossen
Hagelkörner verstopften im Nu die Ablaufschächte, so dass sich die Wassermassen zum Teil in Kellergeschosse oder eben in die Dorfturnhalle
ergossen.

In Binningen pumpten 30 Mitglieder der Stützpunkt Feuerwehr Binningen zwischen 20.30 und 24.00 Uhr rund 15 Keller leer und räumten zudem
mehrere umgestürzte Bäume von der Strasse. Der Dorenbach trat nur ganz knapp nicht über die Ufer und bewahrte Binningen vor einer noch
grösseren Sache. Aufgrund des enormen Drucks der Wassermassen wurden unzählige Dolendeckel angehoben oder sogar aus Verankerungen
gedrückt. Im Leimental standen zudem die Feuerwehren von Therwil und Ettingen im Einsatz.

In Rünenberg hielten sich die Schäden nicht zuletzt auf Grund der topografisch günstigen Lage des Ortes in Grenzen ? im Gegensatz zu den
Wassermassen. Kurz nach 18 Uhr wurden innert 30 Minuten pro Quadratme-ter 44 Liter Regen gemessen. Auch in Rünenberg verursachte
Hagel (deutlich kleinere Körner als in Lan-genbruck) Abflussprobleme, die Feuerwehr stand mit rund 15 Leuten bis Mitternacht im Einsatz
und pumpte ca. 15 Keller aus.

Lediglich mit Bagatellen zu tun hatten es die Feuerwehrkräfte im Laufental. Im Oberen Baselbiet standen noch diverse andere Feuerwehren
im Einsatz. Praktisch gänzlich verschont wurden das Birstal sowie das mittlere Baselbiet von Birsfelden über Pratteln bis nach Liestal und
Sissach.

Heute Donnerstag, 28. Juni 2001, standen in diversen Gemeinden diverse weitere Aufräumarbeiten ? primär auf privater Basis ? auf dem
Programm.

Zwischen 18.15 und ca. 21.15 Uhr waren 15 Gemeinden von Stromausfällen wegen Blitzschlags betroffen. Während Gelterkinden und
Ormalingen nur zum Teil betroffen waren, ging bezüglich Strom in Anwil, Buus, Hemmiken, Kilchberg, Maisprach, Oltingen, Rickenbach,
Rothenfluh, Rünenberg, Tecknau, Wenslingen, Wintersingen und Zeglingen weitgehend nichts mehr.

Das finanzielle Ausmass der entstandenen Schäden ist sehr schwierig abzuschätzen, da das Unwetter nicht nur an Gebäuden und
Strassen, sondern zum Beispiel auch an Obstkulturen etliche Spuren hinterlassen hat, welche derzeit nur schwer bezifferbar sind.

Quelle: Polizei BL
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