Zurück
Info
Einsatz Grossbrand Mehrfamilienhaus mit Garage
Datum 28.08.1995 (Montag)
Uhrzeit 03:19
Wo Hauptstrasse

Beschreibung
Am 16. August um 03.19 h wird die Feuerwehr Binningen zu einem Brand in einer Werkstatt gerufen. Als die Feuerwehr um 03.22h vor Ort ist,
sieht sie in der Garage hinten auf der Werkbank ein offenes Feuer. Dieses konnte unter Atemschutz mittels Schnellangriff rasch unter
Kontrolle gebracht werden.

Die Arbeit schien erledigt zu sein, als mehreren Feuerwehrleuten beim Zusammenräumen der immer noch starke Rauch auffiel. Der
Einsatzleiter stoppte die Arbeiten und begann nach der Suche der Ursache. Man stellte fest, dass auf der Hinterseite des Gebäudes
aus allen Ritzen zwischen Fassade und Fensterrahmen, sowie aus dem Dach, Rauch entwich. Diese Rauchbildung wurde
immer stärker, was den Einsatzleiter veranlasste, die Fassade nach der Ursache abzusuchen. Man bemerkt dabei, dass oberhalb der Werkbank
an der Hausfassade die Temperatur gut spürbar ist und immer höher wird.

Um 03.50h wurde von der Berufsfeuerwehr eine Drehleiter aufgeboten, um das Dach nach einer möglichen Ursache abzusuchen und auch
zur Sicherheit. Zu diesem Zeitpunkt waren 7 ATS Trupps innerhalb des Gebäudes am Absuchen oder am Aufbauen von Leitungen.

Da sich der Rauch zu diesem Zeitpunkt immer noch stärker entwickelte, wurde um 04.02h die ganze Feuerwehr Binningen aufgeboten. Mit den neuen
Kräften werden in der Nachbarliegenschaft auch Druckleitungen in die Stockwerke gelegt. Nebst dem ULF wird auch das TLF der Feuerwehr
Binningen in Betrieb genommen. Auf der hinteren Hausseite wird ein Wasserwerfer vorbereitet, um einen Übergriff auf die Nachbarliegenschaft
zu verhindern.

Um ca. 04.30h dringt im Nachbarhaus Rauch aus der Hohldecke im Dachgeschoss. Mit der Kettensäge wird die Decke aufgeschnitten, und
es kommen die ersten Glutnester zum Vorschein. Sie werden mit den vorbereiteten Druckleitungen gelöscht.

Um 04.50h wird die Feuerwehr Allschwil aufgeboten, um die Atemschutztrupps der Feuerwehr Binningen, die seit gut eineinhalb Stunden im
Einsatz sind, abzulösen. Sie rücken mit einem TLF, PIO, Atemschutzfahrzeug, der Drehleiter und 20 Mann aus.

Zur gleichen Zeit stürzt die Hohldecke in der Werkstatt ein und deren ganzer hinterer Teil fängt an zu brennen. Ein Atemschutztrupp, der
sich in der Werkstatt aufgehalten hat, wird von der Decke verschüttet. Die Leute können sich selbstständig befreien; ein Feuerwehrmann bricht sich
den Fuss.

Nach dem Einsturz kommt es zu einer Kettenreaktion. An der Hausfassade wird ein rascher Temperaturanstieg festgestellt. Gleichzeitig meldet
ein Atemschutztrupp auch im 2. Stock einen starken Temperaturanstieg. Die Decke wird mit einer Feueraxt aufgeschlagen, der
Sauerstoff gelangt in die Hohldecken und der darüber liegende Dachstock, wo sich noch ein Trupp mit einer Druckleitung aufhält, steht auf
einem Schlag in Flammen. Der Atemschutztrupp kann sich mit einen Sprung über die Leiter in das angebaute Treppenhaus retten. Einen
Moment später steht auch der 2. Stock in Vollbrand. Dank den vorbereiteten 2 Wasserwerfern, 2 Drehleitern und 6 Druckleitungen
kann das Feuer in Zaun gehalten und gegen 08.00h gelöscht werden.

Es mussten noch den ganzen Tag Glutnester bekämpft werden. Folgende Kräfte standen im Einsatz: Feuerwehr Binningen 52 Mann und
7 Fahrzeuge / Feuerwehr Allschwil 20 Mann und 4 Fahrzeuge / Berufsfeuerwehr Basel mit 4 Mann und 1 Fahrzeug /
Sanität 2 Mann und 1 Fahrzeug.

Bilder
Zurück